Dry Needling beim Pferd und Hund
Beim Dry Needling werden vorab sorgfältig diagnostizierte Schmerzpunkte (Triggerpunkte) mit einer Akupunkturnadel gestochen. Das Dry Needling hat nichts mit der TCM Akupunktur zu tun, sondern basiert auf guten Kenntnissen in der Anatomie des Tieres. Nach dem gezielten Stechen lösen sich oft schon sehr schnell Verspannungen, die zu Schmerzsymptomen führen. Das gezielte Setzen einer Akupunkturnadel in einen Triggerpunkt führt zu Entspannungen im Muskel, im Bindegewebe und in den Faszien. Durch das Lösen der Verspannungen werden bestimmte verspannte Bereiche wieder mehr durchblutet und der Teufelskreis „Dauerschmerz“ wird durch die vermehrte Sauerstoffversorgung der Muskelfasern und Faszien unterbrochen. Somit nimmt das Dry Needling auch Einfluss auf eine gute Versorgung von Knochen und Skelett. Das Nadeln wird vom Tier normalerweise sehr gut toleriert; trotzdem können verschiedene Bereiche auch sensibel auf das Nadeln reagieren. Der Nadelpunkt ist oft nicht im Bereich der eigentlichen Schmerzhaftigkeit zu finden. Oft liegen die Ursachen einer Verspannung, Schmerzhaftigkeit oder Lahmheit in ganz anderen Bereichen des Tierkörpers. Das Tier kompensiert durch eine Fehlhaltung den schmerzhaften Bereich. Dadurch kommt es in anderen Bereichen des Körpers bis hin zu den innenliegenden Organen zu Unterversorgungen, was wiederrum zu neuen Schmerzen führen kann. Triggerpunkte liegen tief im muskulären Bereich des Tieres. Eine oberflächliche Behandlung ist eher kontraindiziert. Mit dem Nadeln eines Triggerpunktes erreicht man mehrere Muskelketten.
Das Dry Needling ist eine sinnvolle (ergänzende) Therapieform, wenn physiotherapeutische, osteopathische oder schulmedizinische Behandlungen dem Tier nur kurzfristig zur Schmerzfreiheit verhelfen, denn der Teufelskreis „Schmerz“ wird nie endgültig unterbrochen. Sehr oft wird dem Tier dann dauerhaft ein schulmedizinisches Schmerzmittel gegeben.
Eine Dry Needling Behandlung ist immer eine Kombinationsbehandlung mit anderen naturheilkundlichen, physiotherapeutischen, osteopathischen und auch mit schulmedizinischen Therapieformen.