Stress beim Tier – was löst Stress beim Tier aus?
Positiver und negativer Stress - Eustress und Disstress


In meinem Blog über das Immunsystem habe ich von Stressreduzierung geschrieben.

Zuviel Stress kann krank machen. Aber was genau ist Stress oder löst Stress aus?

Es gibt einen positiven und motivierenden Stress und einen krankmachenden, negativen Stress. Ein positiver Stress heißt Eustress und kann uns leistungsfähiger machen und ein negativer Stress heißt Disstress und kann uns krank machen.

Wenn wir das Wort Stress hören, löst das in uns etwas Negatives, Schlimmes und Krankmachendes aus. Dabei ist Stress eine ganz normale physiologische und psychologische Reaktion vom Körper, um auf einen äußerlichen Umstand zu reagieren. Stress kann durch innere und äußere Umstände ausgelöst werden. Innere Umstände sind zum Beispiel belastende und besorgniserregende Erlebnisse, also Dinge, die die Seele stark negativ beeinflussen, äußere Umstände sind körperliche Schmerzen.

Bei einer kurzen Stressreaktion, also einem positiven, motivierenden Stress, kommt es im Körper nach dem Erlebnis wieder zu einer schnellen Erholungsphase – der Körper und Geist befindet sich wieder in Balance und wird dadurch nicht krank. Kurzzeitiger Stress macht das Tier leistungsfähiger und ist nicht schädlich.

Kommt es also bei zu vielem Stress im Körper zu einem Alarmsignal „Achtung Bedrohung“ sendet die Hypophyse ein für die Nebennierenrinde stimulierendes Hormon (adrenocorticotropes Hormon - ACTH) aus. Die Nebennierenrinde produziert vermehrt Kortisol, das Nebennierenmark vermehrt das Stresshormon Adrenalin und Noradrenalin und sendet die Botenstoffe ins Blut aus. Der Körper wird auf Kampf und Flucht vorbereitet – es besteht erhöhte Alarmbereitschaft. Das wirkt sich auf die Muskulatur, die Atmung, den Herzschlag und Puls sowie auf den Blutdruck aus. Puls und Herzschlag werden gesteigert, der Blutdruck steigt an, die Atmung wird beschleunigt, das Tier hechelt, um die Muskulatur mit mehr Sauerstoff zu versorgen – bereit zur Flucht. Das vegetative Nervensystem wird aktiviert, der Sympathikus (Kampf und Flucht) wird erregt und Parasympathikus (Ruhe und Verdauung) wird gehemmt.  Der Körper benötigt jetzt, nachdem er in Fluchtbereitschaft ist mehr Energie, also mehr Zucker. Das führt dazu, dass die Bauchspeicheldrüse vermehrt das Hormon Insulin ausschüttet, welches die Aufnahme von Glukose in die Körperzellen regelt.

Ist der Körper ständig solcher stressauslösenden Faktoren ausgesetzt, werden im Gehirn die „krankmachenden“ Auslöser gespeichert, um in Zukunft schnell abgerufen werden zu können.

Auch Angst löst Stress im Körper aus, bei langanhaltender Angst werden die auslösenden Faktoren, die zur Angst führen, im Gehirn gespeichert. Das führt dann oft dazu, dass immer mehr Auslöser (Trigger) zu einer Angstreaktion des Tieres führen (siehe auch mein Beitrag unter Messe & PR „Katzen haben Angst vor Gurken“).

Auch eine Unterbeschäftigung des Tieres, zu wenig Bewegung, zu wenig Aufmerksamkeit, zu wenig Stimulation und zu wenig Forderung können im Körper des Tieres Stress auslösen. Wir kennen das beim Menschen als Boreout Syndrom. Das Tier reagiert mit ähnlichen Symptomen.

Es werden hier die gleichen Mechanismen und Stresshormone freigesetzt wie bei zu viel Leistung, zu viel Stimulation, zu viel Bewegung, zu viel Aufmerksamkeit, zu viel Angst – also wie beim Menschen das Burnout Syndrom. Das Tier reagiert mit ähnlichen Symptomen.

Sie sehen also was Stress im Körper beim Tier auslösen kann. Viele Krankheiten wie z. B. Reizmagen, Verdauungsstörungen, Tics, Muskelzittern, Unruhe und Schlafstörungen, Allergien, Angst und Aggressivität u. v. m. entstehen nur durch den Auslöser von Dauerstress.

Schaffen Sie für Ihr Tier nach jeder körperlichen und geistigen Höchstleistung eine ausgleichende Beschäftigung im freien Spiel und sorgen Sie für genügend Ruhe- und Erholungsphasen.

Ihr Tier wird es Ihnen mit Gesundheit danken.

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